Nach 24 Jahren

Die nächsten 24 Jahre überspringe ich, denn sie haben weder für Roi Et noch für mich irgend eine Bedeutung bezüglich Ban Nong Waeng.

Oder doch, denn inzwischen hatte das Mädchen aus dem Dorf mich geheiratet. Und nun wollte sie ihrem deutschen Ehemann dieses Nest nahe bringen. Und nun kann ich mich auch erinnern, dass das im Jahr 1982 gewesen sein muss, denn es war unsere erste gemeinsame Thailandreise.

Ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommen würde. Meine Frau – sie heißt All, aber das ist ihr Nickname, ihr richtiger Name, den kaum jemand kennt, ist Pour – kannte sich natürlich bestens aus. Ihr Onkel war der Besitzer eines kleinen Hotels in Bangkok, und von dort starteten wir dann unseren großen Ausflug nach Nordost-Thailand.

Das Taxi besorgte natürlich sie am Straßenrand. Nachdem sie sich während der Fahrt einige Minuten mit dem Taxifahrer gestritten hatte, (so dachte ich damals), da waren wir schon 10 Minuten unterwegs, steuerte dieser den von ihr genannten Haltepunkt an.

Dort angekommen, musste ich mich auf unseren Koffer setzen, und sie besorgte die Fahrkarten. Das gelang ihr aber erst, nachdem wir wieder ein Taxi bestiegen und nun zum richtigen Busbahnhof gefahren waren. Ich wusste damals nicht einmal, was ein Busbahnhof war, geschweige denn, von welchem wir hätten abfahren müssen. Aber das hätte sowieso keine Rolle gespielt. Oh je, eine Thai in Thailand.

Die sechstündige Busfahrt war keineswegs das, was ich als Vergnügungsfahrt hätte betrachten können. Heute gibt es bequeme VIP-Busse für diese Strecke. Damals nicht. Es war ein enger Bus, ohne Komfort, wenn man den eingebauten Eisschrank, der als Klimaanlage diente, als Komfort ansehen will. Der Fahrpreis war spottbillig, und staunenswerterweise erhielten wir unterwegs in einer Raststätte noch ein opulentes landesübliches Mahl. Ein breites Bett wäre mir sicher lieber gewesen, aber noch konnte man mit einem Bett nicht nach Ban Nong Waeng gelangen. Nicht einmal schlafen konnte ich, denn die Musik aus dem Radio dröhnte so laut, dass sich sogar die Thais beschwerten, aber der Busfahrer bestand darauf, per Radio wachgehalten zu werden. Schliesslich war es ja eine Nachtfahrt.

Busse dieser Art fahren auch heute noch auf Thailands Strassen.