Der Satzbau

Du hast inzwischen einige ganze Sätze üben können, aber so richtig vollständig waren nicht alle.
Was fehlte ?? Richtig: wo bleibt das khrab / kha ???

In kaum einem Satz, der an eine Person gerichtet ist, fehlt der abschließende Höflichkeitspartikel khrab / kha. Auch hier ist wieder wichtig, ob es ein Mann oder eine Frau sagt: der Mann sagt immer khrab, die Frau immer kha. Bei einer einfachen Aussage läßt man es weg:

Aussage:

Das Haus ist gross

baan (ben) yai

direkt an eine Person:

Du bist schön

khun (ben) suäi, khrab/kha

Dieser Partikel hat zunächst auch die Bedeutung der Zustimmung. Auf eine Frage, die mit „ja“, also „chai“ beantwortet werden kann, sagt man auch einfach „khrab/kha“. Beispiel Hunger (Thais haben immer Hunger):

Hast du Hunger?

khun hiu khao? (aber s.u.!)

Antwort:

khrab / kha

Wichtig ist es aber auch als Beendigung (fast) eines jeden Satzes im Gespräch, und fast hinter jedem Satz wird es angewendet:

Ich habe kein Geld

phom mei mii stang, khrab

also ein Mann

Ich gehe jetzt

chan bai na, kha

also eine Frau

Jetzt bist du also so weit, dich mit der Grammatik zu beschäftigen. Der Satzbau ist wie im Deutschen allgemein:

Subjekt (Satzgegenstand), Prädikat (Satzaussage), Objekt (Satzergänzung).

 

Ich bin Deutscher

phom ben khon yöraman

also ein Mann

oder auch nur

chan khon yöraman

also eine Frau

Du wohnst im Hotel

khun pak tii rongräm

Um einen Fragesatz zu bilden, wird einfach an den normalen Satz ein „mei“ oder ein „rœh“ angehängt. So heißt also die obige Frage richtig:
hast du Hunger? khun hiu khao mei?

Behandeln wir zunächst die wichtigsten Fragewörter.

Fragewörter
wannmœarai
werkhrai
wievielthaorai, kii
wie alt bist du?khun aju taorai?
wieviel Geld hast du?khun mi stang taorai
oderkhun mi kii baht?
wo oder wohintiinai oder nur nai
wohin gehst du?khun bai tiinai
oder nurbai nai?
wasarai
warumtammai
wieyangrai, muen, kaigan, piangdai
welchesZählwort + nai

Und damit kommen wir wieder zu etwas Schwierigerem: das Fragewort „welches“ steht so nicht alleine, sondern es gehört immer das dazu gehörige Zählwort zum Substantiv dazu:

welcher Mensch?

khon nai?

welches Buch?

läm nai?

welches Ding, welche Sache?

an nai?

welches Tier?

dua nai?

Und dann gibt es noch die Verbindungswörter.

oder

ja oder nein?

chai rœ mei chai?

ja oder nein?

dai rœ mei dai?

oder umgangssprachlich

chai mei chai?

oder umgangssprachlich

dai mei dai?

dieses oder jenes Buch?

nangsœ läm nie rœ läm œhn?

und

du und ich

khun lä chan

vorher, bevor, vor

gon

geh du vor

khun bai gon

danach, folgend

lang-lang

aber

tä:

nur

piäng

weil

pøwah

Tja, damit kannst du schon fast als perfekt gelten. Ich wiederhole mich aber: ich weigere mich beharrlich, in einem Sprachführer für normale Touristen auf die Tonlagen einzugehen.

Die lernst du wirklich NUR durch Zuhören und Sprechen. Was nutzt es, wenn ich dir durch Schriftzeichen sage: jetzt kommt der einfache Ton, jetzt der aufsteigende trübe Ton, der niedersteigende Ton, der scharf aufsteigende Ton und der scharf absteigende Ton – dann traust du dich vielleicht gar nicht mehr, das Gelernte anzuwenden.

Nur bei dem Fragesatz mußt du – wie im Deutschen – das letzte Wort aufsteigend aussprechen:

In der deutschen Frage “gehst du mit ?” sprichst du das “mit” ja aufsteigend aus.

Gehst du mit ? khun bai duäi gan mai? oder bai duäi mei ?

Wie immer werden alle neu gelernten Wörter in die Wörterliste aufgenommen. Und wenn du bisher alle Wörter behalten hast, beherrschst du bereits 103 (einhundertdrei) thailändische Wörter. Für ein A1-Niveau sollte man etwa 700 Wörter einer Sprache beherrschen. Du bist also auf einem guten Weg.

Für alle, die eine Fremdsprache lernen, gilt laut Caspari: „Man muss nicht viele Regeln lernen, sondern einen großen Wortschatz aufbauen.“ Das heißt: Vokabeln lernen und beherrschen ist wichtiger, als die korrekte Grammatik zu pauken.